Zeitreise in die Weimarer Republik

Mitten in der Heidelberger Altstadt konnten wir zunächst die kleine Geburtswohnung des späteren ersten Reichspräsidenten Ebert besichtigen und erhielten so einen Eindruck davon, was es vor 150 Jahren bedeutete, als Arbeiterkind aufzuwachsen. Außerdem erhielten wir eine Führung durch die neu gestaltete und sehr informative Ausstellung. Hier wurden biographische Daten Eberts mit dem zeithistorischen Kontext verknüpft; durch Filme, Fotos und Gegenstände wie beispielsweise Briefe erlebten wir so auch den ersten Weltkrieg anders und „näher“ als im Unterricht. Nebenbei bot die Ausstellung auch Informationen über Eberts Partei, die SPD.
Nicht zu kurz kam außerdem die Problematisierung von Eberts Politik als Reichspräsident. Als solcher wollte er Vertreter aller Deutschen sein und setzte so weniger soziale Forderungen um, als man es von einem Sozialdemokraten vielleicht erwarten konnte.
Im Anschluss an die Führung hielten zwei Schülerinnen im Innenhof des Friedrich-Ebert-Haus‘ Referate über verschiedene Aspekte der Weimarer Republik, was diesen Themenkomplex abrundete.
Insgesamt können wir auch zukünftigen Geschichtskursen nur empfehlen, das Friedrich-Ebert-Haus zu besuchen, wenn auch vielleicht eher schon in der Mittelstufe bei der erstmaligen Behandlung des Themas. Die wichtigsten Aspekte der deutschen Geschichte von 1871 bis 1933 werden sehr gut aus einer etwas anderen Perspektive und wahrscheinlich auch anschaulicher als im Unterricht dargestellt. Als Ergänzung zum „normalen“ Geschichtsunterricht ist diese Exkursion äußerst sinnvoll.
Luca Weigand, Kl. 11c