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„Du bist der Ketchup für meine Pommes“

Klasse 10b besucht Vorstellung im Jungen Nationaltheater

Im Jungen NTM auf der Bühne (Foto: NTM).„Niemals gab es ein so herbes Los / als Julias und ihres Romeos.“ Denn wenn Liebe zwei Familien gegeneinander aufbringt, dann droht Schlimmes. Die entsprechende Tragödie führt mit „Romeo und Julia“ bekanntlich Shakespeare vor Augen.

Das Nationaltheater Mannheim griff diese Tragödie auf und verpflanzte den Stoff in unsere Zeit. Wir, die Schüler von Klasse 10b, besuchten am 22. November zusammen mit unserer Deutschlehrerin Frau Sobik die entsprechende moderne Variante des Jungen Nationaltheaters: „Romeo und Julia – the next generation“.

Sehr gespannt waren wir, als wir uns im Theatersaal auf zwei Seiten hinsetzten und die Klasse in zwei Gruppen aufteilten. Wir ahnten noch nicht, dass diese Seiten uns in zwei verfeindete Familien auftrennten, die Capulets und die Montagues.

Das Spannende dabei: Die Aufführung war interaktiv gestaltet, zum Maskenball wurden Masken verteilt, wir Schülerinnen und Schüler wurden zum Mittanzen auf der Bühne aufgefordert und als Zuschauer konnten wir mit unserem Smartphone über eine Leinwand permanent die Capulets oder Montagues unterstützen oder Romeo und Julia in ihrer Liebe bestärken. So kam es dann zu so kreativen Postings wie „Du bist der Ketchup für meine Pommes“. Auch nicht zu verachten: „Folge mir auf Instagram!“

Musikalisch wurde das Liebesdrama von einer Band begleitet. In neunzig Minuten bekamen wir so einen alles in allem mitreißenden Eindruck des bekannten Klassikers, das Stück lehnte sich – bis auf ein paar kleinere Änderungen – nämlich stark an das uns bekannte Original an. Mit einem Großteil des Publikums – wie sich in der anschließenden Diskussion mit Regisseur und Hauptdarstellern zeigte – bedauerte auch unsere Klasse, dass Julia in der Fassung des Nationaltheaters an dem Gift sofort starb und damit das tragische Ende des Originals ausblieb. Somit waren auch wir zunächst verwirrt, als das Stück endete, und auch etwas enttäuscht, weil dieses Ende den insgesamt positiven Eindruck der Aufführung aus unserer Sicht doch ein wenig eintrübte.

Letztendlich ist festzuhalten, dass das Stück vor allem für Theaterfans eine sehenswerte Abwechslung in den klassischen Bühnenalltag bringt und eine erfrischende Wirkung auf die ausübt, die sich zuvor mit Shakespeares Original befasst haben.

Julian Endres, Klasse 10b


(Die Rechte beider Fotos liegen beim Nationaltheater Mannheim. Wir danken für die Verwendungsmöglichkeit.)