Damit der Tisch gedeckt bleibt
Dass Dankbarkeit und Glück zusammenhängen, das hat mich mein Sozialpraktikum gelehrt, das ich als Schülerin der Kursstufe 1 im Rahmen des zwei Wochen umfassenden Compassion-Projekts bei der Mannheimer Tafel in der Neckarstadt verbrachte. Inwiefern?
Ich arbeitete in der Zweigstelle in der Neckarstadt in der Regel von 10:00 bis 16:30 Uhr. Meine Aufgaben bestanden vor allem darin, die von den Supermärkten gelieferten Waren zu sortieren, nicht mehr Verzehrbares auszusortieren, den Kunden Brötchen und anderes zu verkaufen und gegebenenfalls beim Transport der Waren zu helfen. Vor allem hierbei erlebte ich ein ungeahntes Maß an Dankbarkeit bei den bedürftigen Menschen, und das hat mich wirklich glücklich gemacht. Es hat sich einfach gut angefühlt, den Menschen eine Freude zu bereiten, obwohl ich an einigen Tagen auch echten Muskelkater hatte.
Aber zunächst: Was sind die Tafeln überhaupt? Die Mannheimer Tafel wird getragen vom DRK Kreisverband Mannheim e.V. und unterhält insgesamt fünf Läden und außerdem eine mobile Tafel in Schriesheim. Das DRK (Deutsches Rotes Kreuz) bietet die nötigen Räumlichkeiten, stellt finanzielle Mittel oder auch Personal bereit.
Ich verbrachte meine Zeit bei der Tafel in der Neckarstadt. Hier kaufen täglichen circa 150 Menschen ein, insgesamt sind über die Tafel Neckarstadt aber circa 1500 Menschen angemeldet und dürfen bei der Mannheimer Tafel einkaufen. Diese Menschen vertrauen auf höchste Diskretion, so dass ich in den Räumlichkeiten der Tafel auch keine Fotos schießen durfte.
Natürlich darf nicht jeder bei der Tafel einkaufen gehen. Tafeln richten sich an Menschen, die nicht genug Geld haben, um in gewöhnlichen Supermärkten einkaufen zu gehen. Dazu können auch Studenten oder Rentner gehören. Als Richtwert sind derzeit rund 420 Euro monatlich festgesetzt: Wenn ein Mensch nur so viel Geld für sich monatlich zur Verfügung hat, hat er das Recht, bei der Tafel einkaufen zu gehen. Der Richtwert orientiert sich damit in etwa am Arbeitslosengeld II. Die Backwaren, die ich in meiner Zeit in der Neckarstadt-Niederlassung verkaufte, gingen dementsprechend für einen sehr, sehr geringen Betrag über die Theke.
Tafeln funktionieren nur dadurch, dass ihnen die großen Supermärkte Waren zur Verfügung stellen, welche sie nicht mehr verkaufen können. Dieses Essen muss nicht direkt schlecht sein, es reicht, wenn es für den durchschnittlichen Endverbraucher nicht mehr zu gebrauchen ist. Das gilt zum Beispiel für Obst, welches ein paar Macken hat, oder auch für Essen, welches einen Tag über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinausgeht. Das aber heißt gerade nicht, dass die Ware ungenießbar ist!
Die Tafel ist also für die Supermärkte sozusagen auch eine Art Abfalleimer. Das klingt erst einmal sehr negativ, aber die Menschen, welche bei der Tafel einkaufen, freuen sich genauso, wie die Supermärkte eben einen Nutzen haben, da diese ihre Abfallentsorgung vereinfachen können.
Ansonsten lebt die Tafel natürlich von den vielen Helfern. Die meisten Menschen helfen dort ehrenamtlich. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich am Anfang auch gefragt, warum ich denn freiwillig dort helfen sollte. Aber nach diesen zwei Wochen kann ich sagen: Es hat Freude gemacht, mit den Menschen dort zu arbeiten, und es ist einfach auch ein tolles Gefühl, wenn einem einmal von Herzen gedankt wird. Es ist für mich jedenfalls eine prägende Erfahrung: Dass andere einem aus tiefem Herzen danken, das macht glücklich. Insofern finden sich hoffentlich auch auf Dauer genug Unterstützer, denn diesen täglichen Einsatz bei der Tafel wollen nicht viele leisten, obwohl es so sinnvoll ist!
Für die Zeit nach meinem Einsatz bei der Tafel habe ich noch etwas mitgenommen: den Willen, nur so viel zu kaufen, wie man auch gerade braucht, und außerdem nicht alles sofort wegzuwerfen, nur weil es einen Tag über dem Mindesthaltbarkeitsdatum liegt.
Ich hoffe, dass auch in den nächsten Jahren viele Schüler ihr Praktikum bei der Tafel absolvieren und dort tatkräftig helfen, um genau diese Erfahrung zu machen. Sie hat mich bereichert.
Luisa Rossi, Kursstufe 1
Ich arbeitete in der Zweigstelle in der Neckarstadt in der Regel von 10:00 bis 16:30 Uhr. Meine Aufgaben bestanden vor allem darin, die von den Supermärkten gelieferten Waren zu sortieren, nicht mehr Verzehrbares auszusortieren, den Kunden Brötchen und anderes zu verkaufen und gegebenenfalls beim Transport der Waren zu helfen. Vor allem hierbei erlebte ich ein ungeahntes Maß an Dankbarkeit bei den bedürftigen Menschen, und das hat mich wirklich glücklich gemacht. Es hat sich einfach gut angefühlt, den Menschen eine Freude zu bereiten, obwohl ich an einigen Tagen auch echten Muskelkater hatte.
Aber zunächst: Was sind die Tafeln überhaupt? Die Mannheimer Tafel wird getragen vom DRK Kreisverband Mannheim e.V. und unterhält insgesamt fünf Läden und außerdem eine mobile Tafel in Schriesheim. Das DRK (Deutsches Rotes Kreuz) bietet die nötigen Räumlichkeiten, stellt finanzielle Mittel oder auch Personal bereit.
Ich verbrachte meine Zeit bei der Tafel in der Neckarstadt. Hier kaufen täglichen circa 150 Menschen ein, insgesamt sind über die Tafel Neckarstadt aber circa 1500 Menschen angemeldet und dürfen bei der Mannheimer Tafel einkaufen. Diese Menschen vertrauen auf höchste Diskretion, so dass ich in den Räumlichkeiten der Tafel auch keine Fotos schießen durfte.
Natürlich darf nicht jeder bei der Tafel einkaufen gehen. Tafeln richten sich an Menschen, die nicht genug Geld haben, um in gewöhnlichen Supermärkten einkaufen zu gehen. Dazu können auch Studenten oder Rentner gehören. Als Richtwert sind derzeit rund 420 Euro monatlich festgesetzt: Wenn ein Mensch nur so viel Geld für sich monatlich zur Verfügung hat, hat er das Recht, bei der Tafel einkaufen zu gehen. Der Richtwert orientiert sich damit in etwa am Arbeitslosengeld II. Die Backwaren, die ich in meiner Zeit in der Neckarstadt-Niederlassung verkaufte, gingen dementsprechend für einen sehr, sehr geringen Betrag über die Theke.
Tafeln funktionieren nur dadurch, dass ihnen die großen Supermärkte Waren zur Verfügung stellen, welche sie nicht mehr verkaufen können. Dieses Essen muss nicht direkt schlecht sein, es reicht, wenn es für den durchschnittlichen Endverbraucher nicht mehr zu gebrauchen ist. Das gilt zum Beispiel für Obst, welches ein paar Macken hat, oder auch für Essen, welches einen Tag über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinausgeht. Das aber heißt gerade nicht, dass die Ware ungenießbar ist!
Die Tafel ist also für die Supermärkte sozusagen auch eine Art Abfalleimer. Das klingt erst einmal sehr negativ, aber die Menschen, welche bei der Tafel einkaufen, freuen sich genauso, wie die Supermärkte eben einen Nutzen haben, da diese ihre Abfallentsorgung vereinfachen können.
Ansonsten lebt die Tafel natürlich von den vielen Helfern. Die meisten Menschen helfen dort ehrenamtlich. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich am Anfang auch gefragt, warum ich denn freiwillig dort helfen sollte. Aber nach diesen zwei Wochen kann ich sagen: Es hat Freude gemacht, mit den Menschen dort zu arbeiten, und es ist einfach auch ein tolles Gefühl, wenn einem einmal von Herzen gedankt wird. Es ist für mich jedenfalls eine prägende Erfahrung: Dass andere einem aus tiefem Herzen danken, das macht glücklich. Insofern finden sich hoffentlich auch auf Dauer genug Unterstützer, denn diesen täglichen Einsatz bei der Tafel wollen nicht viele leisten, obwohl es so sinnvoll ist!
Für die Zeit nach meinem Einsatz bei der Tafel habe ich noch etwas mitgenommen: den Willen, nur so viel zu kaufen, wie man auch gerade braucht, und außerdem nicht alles sofort wegzuwerfen, nur weil es einen Tag über dem Mindesthaltbarkeitsdatum liegt.
Ich hoffe, dass auch in den nächsten Jahren viele Schüler ihr Praktikum bei der Tafel absolvieren und dort tatkräftig helfen, um genau diese Erfahrung zu machen. Sie hat mich bereichert.
Luisa Rossi, Kursstufe 1