Wie gewinnt man einen Turing-Award?
Preisträger Dr. Leslie Lamport verrät es
Vor fünf Jahren gewann Dr. Leslie Lamport den Turing-Award, der als die höchste Auszeichnung für Informatiker gilt und deshalb oft mit dem Nobelpreis verglichen wird.
Am 26. September 2018 besuchte der inzwischen 77-jährige Preisträger das Ursulinen-Gymnasium im Rahmen des „Heidelberg Laureate Forum“ (https://www.heidelberg-laureate-forum.org/), einem Treffen von führenden Forschern und Preisträgern aus Informatik und Mathematik. Der Titel des Vortrags, den er bei uns hielt, lautete: „Two Simple Theorems or Why I Won a Turing Award“. Dabei gab er den beiden Informatikkursen und weiteren interessierten Schülerinnen und Schülern der Kursstufe einen Überblick über seine Arbeit.
Dr. Lamport studierte am Massachusetts Institute of Technology und der Brandeis University Mathematik. Nach seiner Promotion war er als Professor und in mehreren IT-Unternehmen tätig. Auch heute noch ist er für Microsoft Research tätig.
Als studierter Mathematiker ist es ihm wichtig, auch Probleme in der Informatik möglichst formal und strukturiert zu bearbeiten. Dies belegte er in seinem Vortrag mit einem Beispiel. Ausgehend von mathematischen Definitionen stellte er die Behauptung auf, dass es in einem Turnier ohne Gewinner immer drei Spieler A, B und C gibt, so dass A gegen B, B gegen C und C gegen A gewonnen hat. Diese Behauptung konnte er im Folgenden auch für die Schülerinnen und Schüler verständlich formalisieren und beweisen, um sie dann in einen mathematischen Zusammenhang zu übertragen. Die Kunst bestehe darin, die Zusammenhänge zu erkennen und die Lösung eines Problems auf ein anderes Problem zu übertragen.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Dr. Leslie Lamport ins Gespräch zu kommen. Sie befragten ihn zu Details seines Vortrags, zu seiner Studienfachwahl bis hin zu seiner Entwicklung LaTeX und seiner aktuellen Forschertätigkeit. Lamport stand ausführlich Rede und Antwort.
Um übrigens einen Turing-Award zu gewinnen, gibt es seiner Meinung nach zwei Möglichkeiten: Man kann ein wirklich schwieriges Problem lösen – dazu muss man allerdings sehr, sehr schlau sein. Oder aber man löst ein einfaches, aber unbekanntes Problem, indem man die Lösung eines anderen Problems darauf überträgt. Letzteres führte Dr. Leslie Lamport zum Turing-Award.
Oliver Schuppe
Am 26. September 2018 besuchte der inzwischen 77-jährige Preisträger das Ursulinen-Gymnasium im Rahmen des „Heidelberg Laureate Forum“ (https://www.heidelberg-laureate-forum.org/), einem Treffen von führenden Forschern und Preisträgern aus Informatik und Mathematik. Der Titel des Vortrags, den er bei uns hielt, lautete: „Two Simple Theorems or Why I Won a Turing Award“. Dabei gab er den beiden Informatikkursen und weiteren interessierten Schülerinnen und Schülern der Kursstufe einen Überblick über seine Arbeit.
Dr. Lamport studierte am Massachusetts Institute of Technology und der Brandeis University Mathematik. Nach seiner Promotion war er als Professor und in mehreren IT-Unternehmen tätig. Auch heute noch ist er für Microsoft Research tätig.
Als studierter Mathematiker ist es ihm wichtig, auch Probleme in der Informatik möglichst formal und strukturiert zu bearbeiten. Dies belegte er in seinem Vortrag mit einem Beispiel. Ausgehend von mathematischen Definitionen stellte er die Behauptung auf, dass es in einem Turnier ohne Gewinner immer drei Spieler A, B und C gibt, so dass A gegen B, B gegen C und C gegen A gewonnen hat. Diese Behauptung konnte er im Folgenden auch für die Schülerinnen und Schüler verständlich formalisieren und beweisen, um sie dann in einen mathematischen Zusammenhang zu übertragen. Die Kunst bestehe darin, die Zusammenhänge zu erkennen und die Lösung eines Problems auf ein anderes Problem zu übertragen.
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Dr. Leslie Lamport ins Gespräch zu kommen. Sie befragten ihn zu Details seines Vortrags, zu seiner Studienfachwahl bis hin zu seiner Entwicklung LaTeX und seiner aktuellen Forschertätigkeit. Lamport stand ausführlich Rede und Antwort.
Um übrigens einen Turing-Award zu gewinnen, gibt es seiner Meinung nach zwei Möglichkeiten: Man kann ein wirklich schwieriges Problem lösen – dazu muss man allerdings sehr, sehr schlau sein. Oder aber man löst ein einfaches, aber unbekanntes Problem, indem man die Lösung eines anderen Problems darauf überträgt. Letzteres führte Dr. Leslie Lamport zum Turing-Award.
Oliver Schuppe