Für etwas brennen
Abiturfeier in der Jugendkirche
Der Motor lief zwölf Jahre lang durch, mal auf Hochtouren, sicher auch mal eher untertourig, in der Summe jedenfalls so stark, dass die Zieldurchfahrt nun mit der entscheidenden Urkunde prämiert werden konnte. Wer diese lange Strecke durchhält, der hat für sein Ziel gebrannt.
Anders gesagt: Unsere diesjährigen 62 Absolventinnen und Absolventen erhielten am Freitag, 23. Juli, ihre Abiturzeugnisse. Sie selbst belohnen damit ihre Zielstrebigkeit und ihr Durchhaltevermögen. Mit der Jugendkirche Samuel stand der Schule dazu pandemiebedingt erneut eine besondere Kulisse zur Verfügung.
Den virtuosen Auftakt übernahm der Abiturient Simon Hans mit dem überraschend vollen Werk der großen Orgel. Es schloss sich ein religiöser und gottesdienstlicher Impuls seitens Kollegen der Fachschaft Religion sowie seitens des Gastgebers Jugendpfarrer Streit an.
Beim vielsagenden Abimotto des Jahrgangs "ABIns Fegefeuer, endlich brennen wir für etwas!" muss auch eine Form von Understatement dabei sein. Oder soll erst mit dem Abitur Freiraum dafür da sein, für etwas wirklich zu brennen? Die vielen Preise von diversen Fachgesellschaften sowie die Schulpreise honorierten alle möglichen außergewöhnlichen Leistungen, die doch wohl voraussetzen, dass da jemand schon für etwas gebrannt hat.
Aber klar: Nach der Schule stellt sich die ganz große Freiheit ein, sich nun voll auf das konzentrieren zu können, was einen wirklich reizt und bewegt. Mit dem Reifezeugnis in der Hand spielt ab jetzt wirklich die innerste Motivation die tragende Rolle.
Und so sei "nichts schlimmer", so Schulleiter Stöckl in Anlehnung an das Abimotto, "als nur zu handeln und zu leben, um vielleicht nur anderen zu gefallen oder andere zufriedenzustellen." Und: "Bleibt daher authentisch, überprüft stets, ob das innere Feuer noch brennt." Ein Wunsch, der sich mit der feurigen Rede der Scheffelpreisträgerin Emilia Boksan traf, die ihrerseits sehr persönlich auf die Bedeutung der Authentizität in Sachen Lebensweg hinwies.
Wenn allerdings auch in der Ausbildung oder im Studium mal trotz des inneren Antriebs das Feuer eher auf Sparflamme lodern mag, so lockt doch der weitere Weg, der Aufstieg vom "purgatorium" (Fegefeuer) ins Paradies, ein Weg, den Stöckl im Dante-Jahr unter Verweis auf dessen "La Divina Comedia" ("Die göttliche Komödie") zu veranschaulichen suchte.
Gebrannt haben unsere Absolventinnen und Absolventen auch für ihren großen Abiball, den sie am 24. Juli in Frankenthal in befreitem und sehr gelöstem Rahmen auf die Beine stellten.
Es ist den jungen Erwachsenen sehr zu wünschen, dass sie auf ihre Weise und bei persönlich zuträglicher Geschwindigkeit das finden und verfolgen, wofür sie in ihrem privaten wie beruflichen Leben zutiefst brennen. Die Fahrt geht weiter, und jetzt auch erst richtig los.
Christian Botzke
Anders gesagt: Unsere diesjährigen 62 Absolventinnen und Absolventen erhielten am Freitag, 23. Juli, ihre Abiturzeugnisse. Sie selbst belohnen damit ihre Zielstrebigkeit und ihr Durchhaltevermögen. Mit der Jugendkirche Samuel stand der Schule dazu pandemiebedingt erneut eine besondere Kulisse zur Verfügung.
Den virtuosen Auftakt übernahm der Abiturient Simon Hans mit dem überraschend vollen Werk der großen Orgel. Es schloss sich ein religiöser und gottesdienstlicher Impuls seitens Kollegen der Fachschaft Religion sowie seitens des Gastgebers Jugendpfarrer Streit an.
Beim vielsagenden Abimotto des Jahrgangs "ABIns Fegefeuer, endlich brennen wir für etwas!" muss auch eine Form von Understatement dabei sein. Oder soll erst mit dem Abitur Freiraum dafür da sein, für etwas wirklich zu brennen? Die vielen Preise von diversen Fachgesellschaften sowie die Schulpreise honorierten alle möglichen außergewöhnlichen Leistungen, die doch wohl voraussetzen, dass da jemand schon für etwas gebrannt hat.
Aber klar: Nach der Schule stellt sich die ganz große Freiheit ein, sich nun voll auf das konzentrieren zu können, was einen wirklich reizt und bewegt. Mit dem Reifezeugnis in der Hand spielt ab jetzt wirklich die innerste Motivation die tragende Rolle.
Und so sei "nichts schlimmer", so Schulleiter Stöckl in Anlehnung an das Abimotto, "als nur zu handeln und zu leben, um vielleicht nur anderen zu gefallen oder andere zufriedenzustellen." Und: "Bleibt daher authentisch, überprüft stets, ob das innere Feuer noch brennt." Ein Wunsch, der sich mit der feurigen Rede der Scheffelpreisträgerin Emilia Boksan traf, die ihrerseits sehr persönlich auf die Bedeutung der Authentizität in Sachen Lebensweg hinwies.
Wenn allerdings auch in der Ausbildung oder im Studium mal trotz des inneren Antriebs das Feuer eher auf Sparflamme lodern mag, so lockt doch der weitere Weg, der Aufstieg vom "purgatorium" (Fegefeuer) ins Paradies, ein Weg, den Stöckl im Dante-Jahr unter Verweis auf dessen "La Divina Comedia" ("Die göttliche Komödie") zu veranschaulichen suchte.
Gebrannt haben unsere Absolventinnen und Absolventen auch für ihren großen Abiball, den sie am 24. Juli in Frankenthal in befreitem und sehr gelöstem Rahmen auf die Beine stellten.
Es ist den jungen Erwachsenen sehr zu wünschen, dass sie auf ihre Weise und bei persönlich zuträglicher Geschwindigkeit das finden und verfolgen, wofür sie in ihrem privaten wie beruflichen Leben zutiefst brennen. Die Fahrt geht weiter, und jetzt auch erst richtig los.
Christian Botzke