Auf dem Lebens- und Leidensweg Jesu
Zwei Schüler begeistern sich für Oberammergau
Seit fast 400 Jahren begeistern die Oberammergauer Passionsspiele ihr Publikum alle zehn Jahre mit einer Inszenierung des Lebens- und Leidensweges Jesu. Die Passionsspiele mussten 2020 pandemiebedingt verschoben werden – erst zum zweiten Mal in ihrer jahrhundertealten Geschichte. Im Jahr 2022 hatten wir, Anna von See (Klasse 10a) und Sebastian Roth (Kursstufe 1), die Chance, mit dem Evangelischen Kinder- und Jugendwerk Mannheim am Wochenende vom 07. bis zum 08. Mai 2022 die Passionsspiele zu besuchen.
Zur Geschichte: Um dem Elend durch die Pest ein Ende zu setzen, gelobten die Oberammergauer 1633, alle zehn Jahre ein Passionsspiel aufzuführen, sofern niemand mehr an der Pest stirbt. Als die Pest schließlich verschwand, setzten die Oberammergauer 1634 zum ersten Mal ihren Schwur in die Tat um. Heute sind die Passionsspiele berühmt für ihre Jahrhunderte überdauernde Tradition und ihre Verliebtheit ins Detail.
Jeder, der in Oberammergau geboren ist oder seit mindestens 20 Jahren dort lebt, hat das Recht auf eine Rolle. So arbeitet fast der ganze Ort mit und sie schaffen es sogar, echte Kamele auf die Bühne zu bringen, die „Siegfried“ und „Leila“ heißen.
Um das Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene auszuweiten, fanden dieses Jahr zum ersten Mal die sog. Jugendtage statt. Mit einem speziellen Programm sollten die Passionsspiele schon vor den eigentlichen Aufführungen jungen Menschen präsentiert und nahegebracht werden.
Als am Samstag für uns dann endlich die Aufführung begann, waren wir von der Liberalität und Weltoffenheit des Stücks überrascht.
Besonders begeistert waren wir beispielsweise von der Rolle des Judas, der nicht als geldgieriger Verräter, sondern als innerlich zerrissener, an Gottes Allmacht Zweifelnder dargestellt wird. Überzeugt hat uns auch das Zusammenspiel zwischen der eigentlichen Geschichte Jesu, den „lebendigen Bildern“, die Bibelstellen im Alten Testament darstellen, und dem Chor, der aus der Perspektive des 30-jährigen Krieges gesungen hat.
Als danach in einer Publikumsgesprächsrunde der „Spielleiter“, wie der Regisseur Christian Stückl sich selbst nennt, seine Gedanken zur Inszenierung mit uns teilte, waren wir vollends fasziniert.
Übrigens: Die Passionsspiele können sich keinen Maskenbildner leisten. Die Folge: Im Passionsjahr tragen alle Oberammergauer Männer, es sei denn, sie verkörpern „Römer“, lange Haare und Bärte!
Anna von See, Klasse 10a, und Sebastian Roth, Kursstufe 1
Zur Geschichte: Um dem Elend durch die Pest ein Ende zu setzen, gelobten die Oberammergauer 1633, alle zehn Jahre ein Passionsspiel aufzuführen, sofern niemand mehr an der Pest stirbt. Als die Pest schließlich verschwand, setzten die Oberammergauer 1634 zum ersten Mal ihren Schwur in die Tat um. Heute sind die Passionsspiele berühmt für ihre Jahrhunderte überdauernde Tradition und ihre Verliebtheit ins Detail.
Jeder, der in Oberammergau geboren ist oder seit mindestens 20 Jahren dort lebt, hat das Recht auf eine Rolle. So arbeitet fast der ganze Ort mit und sie schaffen es sogar, echte Kamele auf die Bühne zu bringen, die „Siegfried“ und „Leila“ heißen.
Um das Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene auszuweiten, fanden dieses Jahr zum ersten Mal die sog. Jugendtage statt. Mit einem speziellen Programm sollten die Passionsspiele schon vor den eigentlichen Aufführungen jungen Menschen präsentiert und nahegebracht werden.
Als am Samstag für uns dann endlich die Aufführung begann, waren wir von der Liberalität und Weltoffenheit des Stücks überrascht.
Besonders begeistert waren wir beispielsweise von der Rolle des Judas, der nicht als geldgieriger Verräter, sondern als innerlich zerrissener, an Gottes Allmacht Zweifelnder dargestellt wird. Überzeugt hat uns auch das Zusammenspiel zwischen der eigentlichen Geschichte Jesu, den „lebendigen Bildern“, die Bibelstellen im Alten Testament darstellen, und dem Chor, der aus der Perspektive des 30-jährigen Krieges gesungen hat.
Als danach in einer Publikumsgesprächsrunde der „Spielleiter“, wie der Regisseur Christian Stückl sich selbst nennt, seine Gedanken zur Inszenierung mit uns teilte, waren wir vollends fasziniert.
Übrigens: Die Passionsspiele können sich keinen Maskenbildner leisten. Die Folge: Im Passionsjahr tragen alle Oberammergauer Männer, es sei denn, sie verkörpern „Römer“, lange Haare und Bärte!
Anna von See, Klasse 10a, und Sebastian Roth, Kursstufe 1