Die Kulturakademie und das Bruchverhalten von Spaghetti
Ein Interview mit Marisa Reeg (9a)
Im Sommer 2022 nahm Marisa Reeg (jetzige Klasse 9a) an der Kulturakademie der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg teil. Das Programm richtet sich an talentierte Schülerinnen und Schüler aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, MINT und Musik. Grund genug für die Journalismus-AG, sich mit Marisa über ihre Erfahrungen zu unterhalten.
Marisa, kannst du kurz beschreiben, was die Kulturakademie ist?
Die Kulturakademie ist ein Projekt der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg zur Talentförderung von Schülern in den Bereichen Kunst, Musik, Literatur sowie MINT (Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften). Das Angebot ist an begabte Schüler der Klassenstufen sechs bis elf gerichtet.
Wie läuft der Bewerbungsprozess ab? Kann sich jeder bewerben?
Grundsätzlich kann sich nicht jeder Interessierte bewerben, die Schüler müssen von der Schule vorgeschlagen werden. So wurde ich beispielsweise für die Teilnahme an den Kreativwochen im Bereich MINT nominiert. Anschließend hatte ich fünf Wochen Zeit eine von verschiedenen Aufgabenstellungen zu bearbeiten, um zu beweisen, dass ich auch wirklich für die Teilnahme qualifiziert bin. Die Entscheidung, wer letztendlich an den Kreativwochen teilnehmen darf, trifft ein Gremium aus Experten für den jeweiligen Fachbereich.
Mit welcher Aufgabe hast du es geschafft, das Gremium zu überzeugen?
Ich habe das Bruchverhalten von Spaghetti unter den verschiedensten Bedingungen untersucht. Um für alle Versuche die gleichen Voraussetzungen zu schaffen, habe ich eine Maschine gebaut, die die Spaghetti bis zum Brechen gebogen hat. Bestanden hat diese Maschine aus zwei Halterungen und zwei Motoren, zwischen die ich die Spaghetti eigespannt habe. Dann habe ich getestet, was passiert, wenn ich die Spaghetti an der Luft oder im Wasser, langsam oder schnell, mit Eiern oder ohne Eier breche.
Die Aufgabe zu bearbeiten hat viel Spaß gemacht, aber sie steht natürlich in keinem Vergleich zu dem, was ich in der Kreativwoche erleben durfte.
Wann und wo hat die Kreativwoche stattgefunden?
Die erste Kreativwoche hat in der letzten Woche der Sommerferien im Europa Park Rust stattgefunden. Wir haben uns im Konferenzsaal des Europa Parks Vorträge angehört oder haben von dort aus verschiedene Forschungseinrichtungen besucht. Die zweite Kreativwoche ist in den Fastnachtsferien. Zunächst werden wir diese in einem Hotel in Rust verbringen und dann einen Ausflug nach Genf unternehmen, wo wir den Teilchenbeschleuniger im Europäischen Kernforschungszentrum CERN besuchen wollen. Darauf freue ich mich schon besonders.
Was habt ihr in der bisherigen Kreativwoche schon erlebt?
In der bisherigen Kreativwoche haben wir schon einige interessante Projekte erlebt. Wir haben zum Beispiel das Raketentriebwerkszentrum der ArianeGroup in Lampoldshausen besichtigt und konnten mit der Teilnahme am „School_Lab“ des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums durch spannende Experimente unser erlangtes Wissen anwenden. Mindestens genauso spannend war der Projekttag, an dem wir selbst eine Platine gebaut haben. Wir konnten auch einen Blick hinter die Kulissen des Europa Parks werfen und haben eine Führung über die Technik hinter der Blue Fire Achterbahn bekommen. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des BIOSS Centre for Biological Signalling Studies (zu Deutsch: Zentrum für Biologische Signalforschung) in Freiburg, wo wir die Möglichkeit hatten, uns im Rahmen eines Praktikums näher mit der Durchflusszytometrie zu befassen. Wir haben gelernt mit einem FACS-Gerät (=fluorescence-activated cell sorting) Immunzellen zu unterscheiden.
Das klingt nach einer außerordentlich aufregenden Woche. Was hast du für dich persönlich aus ihr mitgenommen?
Für viele Fragestellungen, die wir in der Kulturakademie bearbeitet haben, habe ich mich schon vorher brennend interessiert. Allerdings haben mir die Erklärungen und Antworten gefehlt. Im Laufe der Kreativwoche habe ich unglaublich viel gelernt und konnte mir einige meiner dringendsten Fragen beantworten. Trotzdem kann ich nicht behaupten mit weniger Fragen aus der ersten Kreativwoche gekommen zu sein, denn es haben sich mir noch viele weitere Aspekte über meine anfänglichen Fragen und Interessengebiete hinausgehend erschlossen und eine Unmenge an weiteren Fragen aufgeworfen. Gerade deshalb freue ich mich schon auf die zweite Kreativwoche und hoffe, noch weiter dazulernen zu können.
Zudem war es eine sehr schöne Erfahrung neue Leute mit ähnlichen Interessen kennenzulernen und mich mit ihnen auf Augenhöhe unterhalten zu können. Die Zusammenarbeit mit den anderen Teilnehmern war besonders bereichernd, aber wir haben auch viele Fachleute kennengelernt, die viele spannende Ding zu erzählen hatten. Wir haben nicht nur die Sichtweise der Besucher kennengelernt, sondern konnten wie richtige Mitarbeiter forschen.
Die Teilnahme ist auf jeden Fall für jeden zu empfehlen, dem sich die Möglichkeit bietet.
Vielen Dank für deine Zeit, Marisa!
Das Interview führte Sophia Abegg (KS 1) für die Journalismus-AG.
Marisa, kannst du kurz beschreiben, was die Kulturakademie ist?
Die Kulturakademie ist ein Projekt der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg zur Talentförderung von Schülern in den Bereichen Kunst, Musik, Literatur sowie MINT (Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften). Das Angebot ist an begabte Schüler der Klassenstufen sechs bis elf gerichtet.
Wie läuft der Bewerbungsprozess ab? Kann sich jeder bewerben?
Grundsätzlich kann sich nicht jeder Interessierte bewerben, die Schüler müssen von der Schule vorgeschlagen werden. So wurde ich beispielsweise für die Teilnahme an den Kreativwochen im Bereich MINT nominiert. Anschließend hatte ich fünf Wochen Zeit eine von verschiedenen Aufgabenstellungen zu bearbeiten, um zu beweisen, dass ich auch wirklich für die Teilnahme qualifiziert bin. Die Entscheidung, wer letztendlich an den Kreativwochen teilnehmen darf, trifft ein Gremium aus Experten für den jeweiligen Fachbereich.
Mit welcher Aufgabe hast du es geschafft, das Gremium zu überzeugen?
Ich habe das Bruchverhalten von Spaghetti unter den verschiedensten Bedingungen untersucht. Um für alle Versuche die gleichen Voraussetzungen zu schaffen, habe ich eine Maschine gebaut, die die Spaghetti bis zum Brechen gebogen hat. Bestanden hat diese Maschine aus zwei Halterungen und zwei Motoren, zwischen die ich die Spaghetti eigespannt habe. Dann habe ich getestet, was passiert, wenn ich die Spaghetti an der Luft oder im Wasser, langsam oder schnell, mit Eiern oder ohne Eier breche.
Die Aufgabe zu bearbeiten hat viel Spaß gemacht, aber sie steht natürlich in keinem Vergleich zu dem, was ich in der Kreativwoche erleben durfte.
Wann und wo hat die Kreativwoche stattgefunden?
Die erste Kreativwoche hat in der letzten Woche der Sommerferien im Europa Park Rust stattgefunden. Wir haben uns im Konferenzsaal des Europa Parks Vorträge angehört oder haben von dort aus verschiedene Forschungseinrichtungen besucht. Die zweite Kreativwoche ist in den Fastnachtsferien. Zunächst werden wir diese in einem Hotel in Rust verbringen und dann einen Ausflug nach Genf unternehmen, wo wir den Teilchenbeschleuniger im Europäischen Kernforschungszentrum CERN besuchen wollen. Darauf freue ich mich schon besonders.
Was habt ihr in der bisherigen Kreativwoche schon erlebt?
In der bisherigen Kreativwoche haben wir schon einige interessante Projekte erlebt. Wir haben zum Beispiel das Raketentriebwerkszentrum der ArianeGroup in Lampoldshausen besichtigt und konnten mit der Teilnahme am „School_Lab“ des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums durch spannende Experimente unser erlangtes Wissen anwenden. Mindestens genauso spannend war der Projekttag, an dem wir selbst eine Platine gebaut haben. Wir konnten auch einen Blick hinter die Kulissen des Europa Parks werfen und haben eine Führung über die Technik hinter der Blue Fire Achterbahn bekommen. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des BIOSS Centre for Biological Signalling Studies (zu Deutsch: Zentrum für Biologische Signalforschung) in Freiburg, wo wir die Möglichkeit hatten, uns im Rahmen eines Praktikums näher mit der Durchflusszytometrie zu befassen. Wir haben gelernt mit einem FACS-Gerät (=fluorescence-activated cell sorting) Immunzellen zu unterscheiden.
Das klingt nach einer außerordentlich aufregenden Woche. Was hast du für dich persönlich aus ihr mitgenommen?
Für viele Fragestellungen, die wir in der Kulturakademie bearbeitet haben, habe ich mich schon vorher brennend interessiert. Allerdings haben mir die Erklärungen und Antworten gefehlt. Im Laufe der Kreativwoche habe ich unglaublich viel gelernt und konnte mir einige meiner dringendsten Fragen beantworten. Trotzdem kann ich nicht behaupten mit weniger Fragen aus der ersten Kreativwoche gekommen zu sein, denn es haben sich mir noch viele weitere Aspekte über meine anfänglichen Fragen und Interessengebiete hinausgehend erschlossen und eine Unmenge an weiteren Fragen aufgeworfen. Gerade deshalb freue ich mich schon auf die zweite Kreativwoche und hoffe, noch weiter dazulernen zu können.
Zudem war es eine sehr schöne Erfahrung neue Leute mit ähnlichen Interessen kennenzulernen und mich mit ihnen auf Augenhöhe unterhalten zu können. Die Zusammenarbeit mit den anderen Teilnehmern war besonders bereichernd, aber wir haben auch viele Fachleute kennengelernt, die viele spannende Ding zu erzählen hatten. Wir haben nicht nur die Sichtweise der Besucher kennengelernt, sondern konnten wie richtige Mitarbeiter forschen.
Die Teilnahme ist auf jeden Fall für jeden zu empfehlen, dem sich die Möglichkeit bietet.
Vielen Dank für deine Zeit, Marisa!
Das Interview führte Sophia Abegg (KS 1) für die Journalismus-AG.