Oh Captain! My Captain!
Die katholische Privatschule als kreativer Freiheitsraum
Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des UGM griff am 11. Januar 2023 Prof. Christian Bauer (Universität Innsbruck) das Wort von der Schule als „kulturellem Laboratorium“ auf, in dem die Zukunft der Menschheit erprobt werden kann. Das titelgebende Zitat seines Vortrags („O Captain! My Captain!“) stammt zwar vom amerikanischen Dichter Walt Whitman, erlangte aber durch den Film Der Club der toten Dichter (Dead Poets Society) Bekanntheit bei einem breiteren Publikum. In einem streng protestantischen neuenglischen Internat stellt ein unkonventioneller Lehrer die Strukturen der Institution in Frage und stellt das kreative, literarische Lernen über den institutionellen Zwang. Ausgehend von dieser Situation fragte Prof. Bauers Vortrag im Sinne einer explorativen Theologie, die ihre religiösen Prinzipien fest im Alltagsleben verankert, nach den Möglichkeiten eines solchen Freiraums in katholischen Privatschulen – angesichts der momentanen Situation der Kirche, so Prof. Bauer, aber auch im Angesicht immer komplexer werdender institutioneller Rahmenbedingungen eine Herkulesaufgabe.
Prof. Bauer nahm sein Publikum, das sich aus diskussionsfreudigen Lehrpersonen, Eltern und Interessierten zusammensetzte, mit auf eine zugängliche, unterhaltsame und nicht zuletzt biographische popkulturelle Reise, die von Neuengland über Burg Schreckenstein nach Mannheim führte. Pädagogik, so Prof. Bauer, gelinge in den fiktionalen Vorbildern immer dann, wenn es sich um eine „dosierte, aber begleitete Überforderung“ handle – und genau hierin bestünde das Potential der katholischen Privatschulen in der Gegenwart.
Die Dynamik des Vortrags übertrug sich direkt auf das Publikum. In einer engagierten Diskussion wurde über die Zukunft von Schule und der katholischen Privatschulen insbesondere diskutiert. Der angeregte Austausch zeigte, dass Prof. Bauers Vortrag den Nerv der Zeit getroffen hatte. Schule als Ort der Kreativität, so das Fazit, sei kein einfaches, aber ein jederzeit lohnendes Projekt.
Clemens Spahr
Prof. Bauer nahm sein Publikum, das sich aus diskussionsfreudigen Lehrpersonen, Eltern und Interessierten zusammensetzte, mit auf eine zugängliche, unterhaltsame und nicht zuletzt biographische popkulturelle Reise, die von Neuengland über Burg Schreckenstein nach Mannheim führte. Pädagogik, so Prof. Bauer, gelinge in den fiktionalen Vorbildern immer dann, wenn es sich um eine „dosierte, aber begleitete Überforderung“ handle – und genau hierin bestünde das Potential der katholischen Privatschulen in der Gegenwart.
Die Dynamik des Vortrags übertrug sich direkt auf das Publikum. In einer engagierten Diskussion wurde über die Zukunft von Schule und der katholischen Privatschulen insbesondere diskutiert. Der angeregte Austausch zeigte, dass Prof. Bauers Vortrag den Nerv der Zeit getroffen hatte. Schule als Ort der Kreativität, so das Fazit, sei kein einfaches, aber ein jederzeit lohnendes Projekt.
Clemens Spahr